Schlechtes Wetter – schlechte Laune. Warum?

Regen, Wolken, Ungemütlichkeit pur. Seit Tagen nichts anderes. Das ständige Grau in Grau vermiest einem schon am Morgen die gute Laune. Aber warum trifft uns die schlechtes Wetterfront eigentlich so und verdirbt uns die Laune?
Tatsächlich gibt es eine Reihe von Studien, die belegen, dass das Wetter Einfluss auf unseren Körper und das Wohlbefinden hat. Das gilt insbesondere bei starken Temperaturschwankungen und Wetterumschwüngen.
Eine Umfrage ergab, das ca. 38% der 1600 Befragten den Einfluss des schlechten Wetters auf ihre Gesundheit spüren. Bei sonnigem Wetter waren es hingegen nur sechs Prozent, die einen direkten Einfluss herstellen konnten.
Zu den häufigsten Beschwerden bei schlechtem Wetter zählten demnach Niedergeschlagenheit, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Schlafstörungen. Mehrere andere biometeorologische Studien weisen einen Zusammenhang zwischen vermehrt auftretenden gesundheitlichen Beschwerden während bestimmter Wetterlagen nach. Für Personen, die besonders wetterfühlig sind, gibt der Deutsche Wetterdienst mittlerweile das sogenannte Bio-Wetter aus.
Ein Hormonchaos durch Wetterwechsel
Das ständige Wechseln von warm zu kalt, von Sonne zu Grau und wieder zurück bringt den Körper und besonders die Hormone durcheinander. Betroffen ist dabei besonders das Hormon Melatonin, welches für den Schlaf-Wach-Rhythmus verantwortlich ist. Bildet der Körper zu wenig Melatonin, kommen wir nicht in den Schlaf, bildet sich zu viel, sind wir ständig müde und könnten dauernd schlafen. Melatonin wird verstärkt gebildet, wenn es dunkel ist.
Tageslicht hemmt dagegen die Melatoninproduktion. Scheint also die Sonne, schüttet unser Körper stattdessen das Glückshormon Serotonin aus. Wird wegen des schlechten Wetters und des mangelnden Lichts aber verstärkt Melatonin gebildet, sinkt der Serotoninspiegel und damit oftmals die gute Laune. Der Körper wechselt in den Müdigkeitsmodus und die innere Uhr gerät aus dem Takt. Schlechte Laune, Antriebslosigkeit und Müdigkeit sind das Resultat.
Wenn die Symptome über einen längeren Zeitraum auftreten, kann sich daraus sogar eine Depression entwickeln. Wiederholen sich diese depressiven Episoden immer wieder zu einer bestimmten Jahreszeit, spricht man von einer saisonal bedingten Depression oder auch saisonal-affektiven Störung (SAD).
Ca. 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung sind von einer leichten Form einer solchen saisonalen Depression betroffen. Studien nach neigen jüngere Menschen sogar eher zu einer saisonalen Depression. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer.
Was kann man dagegen tun?
Das einfachste ist es, dafür zu sorgen, dass unser Körper das Licht bekommt, das er für die Bildung von Serotonin und damit guter Laune benötigt. Der Einfluss von Licht hat enormen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Das einfachste daher: Raus an die frische Luft, denn nur das natürliche Licht enthält alle Spektralfarben. Je länger, desto besser. Mehrere kleine Spaziergänge über den Tag verteilt, sind dabei optimal.
Zusätzlich sollte man für eine ausreichende Beleuchtung der Innenräume sorgen. Zusätzlich kann man auch auf Tageslichtlampen zurückgreifen, deren Lichtspektrum dem natürlichen Licht noch am nächsten kommt. Diese verbrauchen zwar deutlich mehr Strom, aber das sollte einem die Gesundheit wert sein.
Das ausreichendes Licht sorgt man dafür, dass der Körper weniger schlafförderndes Melatonin ausschüttet und dafür mehr glücklich machendes Serotonin produziert.
Studien haben auch an Schulkindern gezeigt, das eine bessere Beleuchtung deutliche bessere Leistungen zur Folge hatte.