Jünger durch Sport

Wer Sport treibt, bleibt länger fit und gesund – das ist mittlerweile allgemein bekannt.
Doch in Studien wurde bei einigen Sportarten ein messbarer Verjüngungseffekt bei den Sportlern nachgewiesen – diese drei führen die Rangliste der junghaltenden Sportarten an.
Yoga
2015 wurde eine Studie mit Brustkrebs-Überlebenden durchgeführt, die konnte zeigen, dass ein Programm aus Yoga und Entspannungsübungen einen verjüngenden Effekt auf die Körperzellen hat. Dabei nahmen 271 Probandinnen über zwei Monate wöchentlich an einem 90-minütigen Yoga- und Meditationskurs teil und machten täglich 45 Minuten lang Entspannungsübungen.
Zu Beginn und Ende der Studie wurden von allen Teilnehmerinnen Blutproben entnommen. Die Wissenschaftle analysierten die Länge der sogenannten Telomere – Strukturen am Ende der Chromosomen, deren Aufgabe es ist, die Zelle vor Schädigungen zu schützen. Mit jeder Zellteilung verkürzen sich diese und ihre Schutzwirkung nimmt dadurch ab – bis die Zelle schließlich gar nicht mehr geschützt ist und stirbt. Je kürzer die Telomere, also sind, desto weiterälter sind die Zellen.
Die Blutuntersuchungen ergaben, das n Nach Ablauf der zwei Monate die Probandinnen längere Telomere als vorher hatten – die Zellen hatten sich verjüngt. In einer Kontrollgruppe zeigte sich dieser Effekt nicht.
Tai Chi
2016 untersuchten kanadische Wissenschaftler in einer Metastudie, wie sich Tai Chi auf Beschwerden, Lebensqualität, Beweglichkeit und psychische Gesundheit bei älteren Patienten mit Brustkrebs, Arthrose, Herzschwäche und COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung) auswirkt.
Dazfür werteten sie insgesamt 21 Studien aus. Die Teilnehmer der Studien waren Mitte Fünfzig bis Anfang Siebzig alt und nahmen durchschnttlich für zwölf Wochen an zwei bis drei Tai-Chi-Trainingsstunden pro Woche teil. Jede Trainingseinheit dauerte ca. eine Stund..
Bei den meisten Teilnehmern bewirkten die Tai-Chi-Stunden eine leichte bis starke Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Muskelkraft. Bei Arthrose-Patienten zeigte sich zudem ein Rückgang der Schmerzen und ein besseres Abschneiden im sogenannten „Sit-to-Stand-Test“ (STS). Dabei geht es darum, innerhalb einer Minute möglichst oft von einem Stuhl aufzustehen und sich wieder hinzusetzen, ohne die Hände zu Hilfe zu nehmen. COPD-Patienten hatten nach der dreimonatigen Trainingsphase mit weniger Atembeschwerden zu kämpfen.
Bei anderen Fitness-Tests konnten nach drei Monaten Tai Chi bei allen bessere Ergebnisse erzielt werden. Bei Tai Chi wird vor allem der Gleichgewichtssinn trainiert. Durch die langsame Ausführung der Bewegungen erhöht sich gleichzeitig die Kraft. Die Sportart eignet sich daher besonders gut für Menschen im höheren Alter.
Spazierengehen
2012 fanden US-Wissenschaftler in einer Studie heraus, dass zweieinhalb Stunden zügiges Gehen pro Woche das Leben im Schnitt um 3,4 Jahre verlängert. Bei Menschen mit einem gesunden Gewicht kann die zusätzliche Lebensdauer sogar sieben Jahre betragen.
Selbst wenn man nur 75 Minuten schnelles Spazierengehen wöchentlich schafft, erhöht sich die voraussichtliche Lebensdauer um fast zwei Jahre. Die Wissenschaftler analysierten dafür die Daten von über 600.000 Männern und Frauen. Ein ausreichendes Tempo ist dann erreicht, wenn man beim Gehen leicht ins Schwitzen kommt, sich aber noch gut unterhalten kann.
Diese Studien zeigen deutlich, dass auch einfache „Sportarten“ viel dazu beitragen, den Organismus jung und fit zu halten – unabhängig vom Alter. Anfangen lohnt sich immer.