Entwässernde Lebensmittel

Wassereinlagerungen im Gewebe können schnell entstehen – nach einem langen Tag ohne viel Bewegung, bei extremer Hitze oder vor der Periode. Wenn man das überschüssige Wasser schnell aus dem Körper bekommen will, sollte man am einfachsten zu entwässernden Lebensmitteln greifen.

Denn gegen Wassereinlagerungen hilft nichts so gut wie eine gesunde Ernährung, die viele entwässernde Lebensmittel beinhaltet. Doch welche sind dabei besonders hilfreich?

Entwässernde Lebensmittel helfen dem Körper dabei, überschüssiges Wasser auszuscheiden. Daher eignen sie sich als natürliches Hausmittel, um Wassereinlagerungen (Ödeme) loszuwerden bzw. ihnen vorzubeugen.

Flüssigkeitsansammlungen sind sogenannte Ödeme, die sich durch Schwellungen und Schmerzen bemerkbar machen. Ödeme entstehen, wenn zuviel Wasser aus den Blutgefäßen ins umliegende Gewebe gelangt. Vor allem in den Beinen, Füßen und Knöcheln bilden sich  Ödeme. Die Ursachen sind vielfältig.

Zu den häufigsten Ursachen zählen hormonelle Veränderungen, weshalb besonders Schwangere und Frauen in den Wechseljahren davon betroffen sind. Wassereinlagerungen treten zudem vermehrt in der zweiten Zyklushälfte im Rahmen des prämenstruellen Syndroms (PMS) auf. Nebenwirkungen von Medikamenten und Erkrankungen wie eine Herz- und Nierenschwäche oder eine Schilddrüsenunterfunktion können ebenfalls Ödeme begünstigen.

Welche Lebensmittel entwässern?

Lebensmittel, die entwässernd wirken, haben oftmals selbst einen hohen Wassergehalt. Das klingt zwar widersprüchlich, jedoch bewirkt eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme im Körper, da dieser automatisch versucht überschüssiges Wasser auszuschwemmen. Dagegen speichert der Körper vermehrt Wasser im Gewebe ab, wenn er mit zu wenig Wasser versorgt wird undversucht damit Reserven für den Notfall zu haben.

Entwässernde Lebensmittel sind meist reich an Kalium. Der Mineralstoff kommt in allen Zellen des Körpers vor und reguliert den Flüssigkeitshaushalt. In der Nahrung kommt es in hohen Mengen in verschiedenen Gemüse- und Obstsorten vor. Aber auch Getreide wie Dinkel oder Roggen sowie Nüsse und Kakao sind reich an Kalium.

Besonderheiten bei Herzschwäche und Nierenleiden

Bei Menschen mit einer Herzschwäche können die Wassereinlagerungen dauerhaft bestehen bleiben. Neben einer  entsprechenden medikamentösen Behandlung gehört dabei auch eine angepasste Ernährung zu den wirksamsten Therapiemöglichkeiten gegen Ödeme. Betroffene sollten daher unbedingt täglich entwässernde Lebensmittel in den Speiseplan integrieren, um überschüssiges Wasser im Körper auf natürliche Weise loszuwerden.

Im Falle von Ödemen, die durch eine Nierenerkrankung verursacht sind, sollte man hingegen nicht zu viele entwässernde Lebensmittel verzehren. Denn das darin enthaltene Kalium sammelt sich aufgrund der geschwächten Nierenfunktion im Körper an und kann dadurch Herzrhythmusstörungen verursachen.

Die sieben Lebensmittel, die am besten entwässern

Diese sieben entwässernden Lebensmittel zeigen den stärksten Effekt:

1. Spargel

Spargel ist perfekt zum Entwässern: Er besitzt  einen Wassergehalt von 93 Prozent, und liefert auch viel Kalium. 100 Gramm enthalten 202 Milligramm des Mineralstoffs. Und die Energiewerte sind ideal für eine Diät, denn in 100 Gramm Spargel sind gerade einmal 13 Kilokalorien enthalten. Leider ist das beliebte Stangengemüse hierzulande nur zwei Monate im Jahr erhältlich, von Mitte/Ende April bis Ende Juni.

2. Bananen

Im Gegensatz zum Spargel sind Bananen das ganze Jahr über erhältlich. Neben viel Magnesium, das essentiell für Nerven und Muskeln ist, sowie darmfreundlichen Ballaststoffen warten Bananen mit viel Kalium auf – 100 Gramm Bananen enthalten rund 370 Milligramm. Das gilt unabhängig vom Reifegrad, da sich der Reifeprozess nicht auf den Kaliumgehalt auswirkt.

 

3. Salatgurken

Salatgurken bestehen zu 95 bis 97 Prozent aus Wasser. Außerdem haben sie ebenfalls kaum Kalorien (12 kcal/100 g). Daher sind sie nicht nur zum Entwässern, sondern auch zum Abnehmen geeignet. Zudem versorgen uns Salatgurken mit vielen Nährstoffen, darunter auch Kalium: In 100 Gramm stecken immerhin 147 Milligramm.

4. Kartoffeln

Kartoffeln haben den höchsten Kaliumgehalt: Auf 100 Gramm kommen ganze 421 mg Kalium. Bei der Zubereitung sollten Kartoffeln mit Schale gekocht oder gebraten werden, da sie im geschälten Zustand an Kalium verlieren. Den höchsten Kaliumgehalt weisen daher Pellkartoffeln auf. Die entwässernde Wirkung wird durch den hohen Wassergehalt von rund 80 Prozent unterstützt.

5. Wassermelone

Der Name ist Programm – das saftige Fruchtfleisch besteht zu 90 Prozent aus Wasser. Mit gerade einmal 36 Kilokalorien pro 100 Gramm sind Wassermelonen auch noch kalorienarm. Und auch ihr Nährstoffgehalt ist beachtlich:  in der exotischen Frucht sind jede Menge Vitamin C, Kalzium, Magnesium und Eisen.

6. Ananas

Mit einem Kaliumgehalt von 109 Milligramm pro 100 Gramm gehört auch die Ananas zu den entwässernden Obstsorten. Ballaststoffe und das Enzym Bromelain helfen dem Darm schneller Giftstoffe abzubauen. Das verhilft der Ananas zum Ruf eines natürlichen Detox-Mittel. Zudem weist sie einen hohen Vitamin-C-Gehalt sowie viel Magnesium und Kalzium auf

7. Brennnessel entwässert den Körper

In der Brennnessel sind neben Kalium auch sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, die im Körper harntreibend wirken. Dadurch wird mehr Urin ausgeschieden und die Harnwege besser durchspült. Deshalb wird die Brennnessel oft auch bei Blasenentzündungen als Tee eingesetzt.

Auch diese Lebensmittel wirken entwässernd:

  • Obst: Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Rhabarber, Birne, Trockenobst

  • Gemüse: Artischocken, Tomaten, Zucchini, Eisbergsalat, Karotten, Meerrettich, Fenchel, Sauerkraut, Radieschen, Staudensellerie

  • Kräuter: Petersilie, Birkenblätter, Löwenzahn, Zitronenmelisse, Eschenblätter

  • Getreide: Reis, Roggen, Buchweizen

Allgemein kann man sagen, das vor allem eine Ernährung mit einem hohen vegetarischen Anteil beim Entwässern hilft. Zudem sollten stark verarbeitete Gerichte und Lebensmittel gemieden werden.  Um das Anlegen von „Notreserve“ in Form von Ödemen zu vermeiden, sollte man ausreichend Wasser trinken. 2 Liter ist die empfohlene Mindestmenge im Laufe des Tages – weniger als man denkt. Wer das für sich austesten möchte, sollte sich einfach einmal einen handelsüblichen Messbecher abfüllen und immer aus diesem trinken. So kann man schnell und einfach seine übliche Trinkmenge bestimmen.

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