Cortisol – zu viel? – das passiert

Was passiert bei einem erhöhten Cortisolspiegel?

Cortisol, auch als „Stresshormon“ bekannt, spielt eine entscheidende Rolle in der Regulation vieler physiologischer Prozesse in unserem Körper.

Doch was passiert, wenn der Cortisolspiegel dauerhaft erhöht ist? In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die Auswirkungen eines chronisch hohen Cortisolspiegels und warum es wichtig ist, diesen in Schach zu halten.

1. Gewichtszunahme und Bauchfett

Einer der bekanntesten Effekte von erhöhtem Cortisol ist die Gewichtszunahme, insbesondere im Bauchbereich. Cortisol fördert die Speicherung von Fett, und bei anhaltendem Stress wird das viszerale Fett – das Fett, das sich um die inneren Organe ansammelt – vermehrt produziert. Diese Art von Fettansammlung ist besonders gefährlich, da sie das Risiko für Herzerkrankungen, Diabetes und andere gesundheitliche Probleme erhöht.

2. Schlafprobleme

Cortisol folgt einem natürlichen Tagesrhythmus: Morgens ist es am höchsten, um uns zu aktivieren, und sinkt im Laufe des Tages, damit wir nachts gut schlafen können. Wenn jedoch der Cortisolspiegel dauerhaft hoch ist, kann dies den Schlaf erheblich beeinträchtigen. Menschen mit chronischem Stress oder einem dauerhaft hohen Cortisolspiegel haben häufig Schlafstörungen wie Einschlafprobleme oder unruhigen Schlaf. Ein schlechter Schlaf wiederum fördert den Stress. Ein Teufelskreis entsteht.

3. Bluthochdruck

Ein hoher Cortisolspiegel kann auch zu Bluthochdruck führen. Dies geschieht durch eine Reihe von Mechanismen, die sowohl die Blutgefäße als auch den Flüssigkeitshaushalt betreffen. Cortisol fördert die Rückhaltung von Natrium und Wasser, was zu einer Erhöhung des Blutvolumens und damit des Blutdrucks führt. Ein chronisch erhöhter Blutdruck erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle.

4. Geschwächtes Immunsystem

Cortisol hat entzündungshemmende Eigenschaften, was in akuten Stresssituationen von Vorteil ist, da es Überreaktionen des Immunsystems dämpft. Doch bei dauerhaft erhöhten Cortisolspiegeln wird das Immunsystem unterdrückt. Dies macht den Körper anfälliger für Infektionen und Krankheiten. Ein geschwächtes Immunsystem kann dazu führen, dass wir häufiger krank werden und länger brauchen, um uns von Erkrankungen zu erholen.

5. Muskelabbau und Müdigkeit

Cortisol fördert den Abbau von Eiweißen, was zu einem Verlust von Muskelmasse führen kann. Dies ist besonders problematisch für Menschen, die bereits wenig Bewegung haben, da der Körper durch den Muskelabbau noch weiter an Kraft verliert. Zudem kann ein erhöhter Cortisolspiegel auch zu ständiger Müdigkeit und Erschöpfung führen, da der Körper mehr Energie aufwendet, um den hohen Stresspegel zu bewältigen.

6. Psychische Auswirkungen

Ein dauerhaft hoher Cortisolspiegel hat auch Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Cortisol spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung unserer Emotionen und der Reaktion auf Stress. Chronisch erhöhte Werte können zu Angstzuständen, Depressionen und Stimmungsschwankungen führen. Personen, die unter hohem Stress stehen, sind daher auch anfälliger für psychische Erkrankungen.

7. Störungen im Zuckerstoffwechsel

Cortisol beeinflusst die Blutzuckerregulation, indem es die Glukoseproduktion in der Leber anregt und die Insulinempfindlichkeit verringert. Dies kann zu Insulinresistenz führen, was langfristig das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöht. Ein ständig erhöhter Cortisolspiegel belastet also nicht nur den Stoffwechsel, sondern auch die Fähigkeit des Körpers, den Blutzuckerspiegel effektiv zu regulieren.

8. Knochenschwund (Osteoporose)

Ein zu viel an Cortisol kann auch negative Auswirkungen auf die Knochengesundheit haben. Cortisol hemmt die Aufnahme von Kalzium im Darm und steigert den Abbau von Knochen. Dies kann über die Zeit hinweg zu einer verringerten Knochendichte und damit zu Osteoporose führen – einer Erkrankung, die das Risiko für Knochenbrüche erhöht.

Fazit

Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel kann also weitreichende Auswirkungen auf den Körper und die Gesundheit haben. Von Gewichtszunahme über Schlafprobleme bis hin zu einem geschwächten Immunsystem – die Folgen eines chronisch hohen Cortisolspiegels sind nicht zu unterschätzen. Es ist daher wichtig, auf den eigenen Stresspegel zu achten und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen, um den Cortisolspiegel zu regulieren.

Wie kann man den Cortisolspiegel senken?

  • Regelmäßige Bewegung und Sport
  • Entspannungsübungen wie Yoga, Meditation oder Atemtechniken
  • Ausreichend Schlaf
  • Eine ausgewogene Ernährung
  • Den Stress aktiv managen und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

Indem du auf deine körperliche und geistige Gesundheit achtest, kannst du den Cortisolspiegel im Gleichgewicht halten und so langfristig gesund bleiben.

Weiter zu: Cortisol senken – Teil 1

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