Schlaganfall erhöht das Krebs-Risiko

Etwa 270.000 Menschen bekommen pro Jahr einen Schlaganfall. Den Prognosen nach ist mir einer deutlichen Steigerung in den nächsten Jahren zu rechnen. Eine neue Studie hat nun einen interessanten Zusammenhang zwischen Schlaganfall und dem Krebs-Risiko herausgefunden.
Durch einen Schlaganfall kann es zu kognitiven Störungen, Seheinschränkungen, depressiven Verstimmungen, Ängsten, Persönlichkeitsveränderungen und anderen Symptomen kommen. Der Körper und das Immunsystem werden stark geschwächt und sind dadurch anfälliger für verschiedene Erkrankungen.
Einer neuen Studie nach soll sich aber auch das Risiko an Krebs zu erkranken erhöhen.
Die Datenbasis
Als Datenbasis wurden von den niederländischen Forschenden 390.000 Patientendaten ausgewertet . Die Personen waren über 14 Jahre alt und hatten zwischen 1998 und 2019 ihren ersten Schlaganfall. Ermittelt wurde die Wahrscheinlichkeit, nach dem Schlaganfall an Krebs zu erkranken. Dafür analysierten die Forschenden die Daten des Krebsregisters und prüften wie häufig die Betroffene innerhalb von zehn Jahre nach dem Schlaganfall an Krebs erkrankten.
Anstieg des Krebesriskos
Bei der Ermittlung wurden Patienten ausgeschlossen, die Tumore des zentralen Nervensystems, Non-Melanom-Hauttumore und zerebrale Metastasen aufwiesen. Trotzdem lag das Risiko innerhalb von zehn Jahren nach dem Schlaganfall Krebs zu entwickeln bei den unter 50-Jährigen bei 3,7 Prozent und beiden Älteren bei 8,5 Prozent. Dabei war das Risiko für Frauen höher als für Männer.
Vergleich mit der Allgemeinbevölkerung
Zudem verglichen die Wissenschaftler die ermittelten Werte mit den Risiken der Allgemeinbevölkerung. Dabei war auffällig, dass jüngere Schlaganfallpatienten ein 2,6-mal so hohes Risiko aufwiesen an Krebs zu erkranken als andere Leute in ihrem Alter.
Bei Personen, die im letzten Jahr eine intrazerebrale Blutung hatten, war das Risiko sogar 5,4-mal so hoch. Die Wahrscheinlichkeit einen Tumor zu entwickeln, nahm zwar mit der Zeit ab, war aber nachweislich bis zu sechs Jahre nach einer intrazerebralen Blutung und bis zu acht Jahre nach einem ischämischen Schlaganfall erhöht.
Ältere Patienten wiesen im Vergleich zu Gleichaltrigen im ersten Jahr nach dem Anfall ein 20 Prozent höheres Risiko auf, an Krebs zu erkranken. Danach glich sich die Wahrscheinlichkeit der Allgemeinbevölkerung an.
Aufgrund der Studienergebnisse empfehlen die Forscher nach einem Schlaganfall ein Tumorscreening durchführen zu lassen. Den Ergebnissen nach sollte das innerhalb des ersten Jahres nach dem Schlaganfall erfolgen.