
Der Testosteronspiegel verändert sich im Laufe des Lebens eines Menschen, wobei er in der Regel während bestimmter Lebensphasen höher oder niedriger ist.
Diese Veränderungen sind sowohl bei Männern als auch bei Frauen unterschiedlich und beeinflussen viele physiologische Prozesse. Hier ist ein Überblick über den typischen Verlauf des Testosteronspiegels im Leben:
1. Frühe Kindheit und Jugend
- Männer: In der Kindheit ist der Testosteronspiegel bei Jungen relativ niedrig. Um das 8. Lebensjahr beginnt der Testosteronspiegel allmählich zu steigen, aber die größten Veränderungen erfolgen während der Pubertät, die meist zwischen 10 und 14 Jahren einsetzt. In dieser Zeit steigt der Testosteronspiegel stark an, was zu den typischen Veränderungen während der Pubertät führt, wie zum Beispiel dem Wachstum von Körperbehaarung, einer Vertiefung der Stimme und einer Zunahme der Muskelmasse.
- Frauen: Mädchen haben in der Kindheit und Jugend auch einen relativ niedrigen Testosteronspiegel. Während der Pubertät steigt der Spiegel leicht an, aber er bleibt bei Mädchen deutlich niedriger als bei Jungen. Es unterstützt das Wachstum von Körperbehaarung und trägt zur sexuellen Entwicklung bei, hat aber weniger ausgeprägte körperliche Veränderungen wie bei Jungen.
2. Erwachsenenalter
- Männer: Der Testosteronspiegel erreicht im Allgemeinen zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr seinen Höhepunkt. In diesem Zeitraum sind Männer am meisten von den positiven Auswirkungen eines hohen Testosteronspiegels betroffen, wie zum Beispiel einer guten Muskelmasse, einer stabilen Knochenstruktur, hoher Libido und guter Stimmung.
- Frauen: Auch bei Frauen ist der Testosteronspiegel in den 20ern und frühen 30ern am höchsten. Testosteron trägt zu einer gesunden Libido, Muskelmasse und Knochendichte bei, auch wenn der Spiegel insgesamt niedriger ist als bei Männern.
3. Mitte des Lebens
- Männer: Ab etwa dem 30. Lebensjahr beginnt der Testosteronspiegel bei den meisten Männern allmählich zu sinken, im Durchschnitt um etwa 1–2 % pro Jahr. Dieser langsame Rückgang ist normal und wird oft als „Andropause“ bezeichnet, der männlichen Entsprechung zur Menopause bei Frauen. Ein niedriger Testosteronspiegel in der Mitte des Lebens kann zu Symptomen wie verminderter Energie, verringertem Sexualtrieb, Gewichtszunahme und Verlust von Muskelmasse führen.
- Frauen: Bei Frauen beginnt der Testosteronspiegel ebenfalls zu sinken, aber der Rückgang ist weniger auffällig als bei Männern. Der Testosteronspiegel kann ab den 30ern allmählich zurückgehen, wobei der Abfall nach der Menopause (in den späten 40ern oder frühen 50ern) stärker ausgeprägt sein kann.
4. Alter (60 Jahre und älter)
- Männer: Bei vielen älteren Männern (ab etwa 60 Jahren) kann der Testosteronspiegel deutlich sinken. Dies führt häufig zu Symptomen wie verringertem Sexualtrieb, Müdigkeit, depressiven Verstimmungen, Verlust von Muskelmasse und Knochenstärke sowie einem Anstieg des Körperfetts. Dieser Rückgang ist teilweise altersbedingt, aber auch chronische Erkrankungen, Medikamente oder ein ungesunder Lebensstil können den Testosteronspiegel negativ beeinflussen.
- Frauen: Bei Frauen fällt der Testosteronspiegel nach der Menopause deutlich ab, was zu einer verminderten Libido, einer Abnahme der Muskelmasse und einer erhöhten Anfälligkeit für Osteoporose führen kann. Der Testosteronspiegel bleibt jedoch in der Regel viel niedriger als bei Männern.
Fazit:
- Bei Männern erreicht der Testosteronspiegel seinen Höhepunkt im frühen Erwachsenenalter (etwa 20–30 Jahre) und beginnt dann ab dem 30. Lebensjahr langsam zu sinken. Der Rückgang ist im Alter (ab etwa 60 Jahren) stärker ausgeprägt.
- Bei Frauen bleibt der Testosteronspiegel während der gesamten Lebensspanne niedriger als bei Männern, aber auch hier fällt der Testosteronspiegel nach den 30ern allmählich ab, und nach der Menopause kommt es zu einem spürbaren Rückgang.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Testosteronspiegel von Person zu Person unterschiedlich sein kann und von Faktoren wie genetischer Veranlagung, Lebensstil, Ernährung, körperlicher Aktivität und gesundheitlichen Problemen beeinflusst wird. Ein zu niedriger oder zu hoher Testosteronspiegel kann gesundheitliche Probleme verursachen, und im Falle von Beschwerden sollte ein Arzt konsultiert werden, um geeignete Maßnahmen zu besprechen.
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