Emotionales Essen

Emotionales Essen spielt eine wichtige Rolle. Die Wissenschaft weiß heute, dass unsere Ernährung zu 80 Prozent durch den Stress in unserem Leben bestimmt wird. Für emotionale Esser ist das Essen bei Stressbelastung keine Seltenheit, sondern ein Mittel um den Stress zu kompensieren – und das führt regelmäßig auf Dauer zu gesundheitlichen Problemen
Stresssituationen wirken sich massiv auf unseren Körper aus. Stress setzt Hormone frei, die uns zu Höchstleistungen befähigen. Dadurch verändert er unseren Stoffwechsel.
Stress ist per Definition nichts anderes als jede tatsächliche oder eingebildete Bedrohung.. Wir sind daher heutzutage mehr oder weniger permanent gestresst – und das führt zu emotionalen Essen.
So führt emotionaler Stress zum Essen
Daswichtigste Hormon in unserem Stress-System ist der Botenstoff Cortisol. Er wird immer dann ausgeschüttet, wenn wir gestresst sind und vermeintlich Höchstleistung bringen müssen. Der sogenannte Flucht-/ bzw. Kampfmodus. Um den ständig erhöhten Cortisolspiegel zu reduzieren, reguliert das Gehirn unser Stress-System herunter. Wir werden entspannter.
Diesen Effekt bezahlt das Gehirn jedoch mit einer erhöhten Nachfrage nach Zucker, denn in der Stresituation wird mehr Energie verbrannt und der Blutzuckerspiegel sinkt. Das Ergebnis: Immer wenn wir gestresst sind, fordert unser Gehirn Nahrung – und zwar mit möglichst viel Zucker. Wird das zur Gewohnheit entwickeln wir uns zu einem emotionalen Esser. Laut einer Studie des US-Instituts „Psychology of Eating“ sind davon drei von vier Menschen betroffen.
Werden Belastung und Stress dauerhaft durch Essen kompensiert, wirkt sich das zwangsläufigmittelfristig auf die Gesundheit aus. Das Risiko für Übergewicht steigt und damit auch das Risiko für Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Symptome für emotionales Essen
- Das Essen wird nicht durch ein Hungergefühl ausglöst.
- das Essen steht fast immer im zeitlichen Zusammenhang mit dem Auslöser der negativen Gefühle.
- Beim emotionalen Essen ist die Selbstbeherrschung gering – Betroffene essen mehr, als es gut für sie ist.
- Nach dem Essen stellt sich kein wirkliches Sättigungsgefühl ein.
- Betroffene merken es unbewßt das sie emotional essen und werden dadurch bereits während des Essens von Schuldgefühlen geplagt. Womit neuer Stress entsteht.
Versuche, durch eine Diät abzunehmen, scheitern in der Regel bei emotionalen Essern und sind nicht zielführend. Denn eine Diät stellt für den Körper nichts anderes als Stress, auf den das Gehirn dann wiederum mit dem Wunsch nach Zucker reagiert.
Typen von emotionalen Essern
- Essen als Belohnung
- Essen bei Wut
- Frustessen
- Der Harmonie-Esser
- Emotionaler Hunger durch Einsamkeit
Meist weisen Betroffene eine Mischform des Stress-Essens auf. Wissenschaftler haben den direkten Zusammenhang zwischen Einsamkeit und unkontrolliertem Essverhalten nachgewiesen. Einsam lebende Menschen essen fetter und haben unregelmäßigere Essenszeiten. Denn Einsamkeit ist ein massiver Stress-Faktor und besteht oft über einen langen Zeitraum. Eine Mahlzeit durchbricht die Eintönigkeit im Leben. Essen wird zum Ersatz für soziale Kontakte und immer mehr zur Gewohnheit.
Zudem steigt in der heutigen Zeit die Anzahl der Einzelpersonen und Haushalte mit der Gefahr der Vereinsamung. Ein Trend der sich durch alle Altersgruppen zieht. Bei Einsamkeit können schon kleine Veränderungen helfen: Ein Telefonat mit einem alten Freund oder ein Lächeln und eine Begrüßung auf dem täglichen Weg zum Einkaufen. In den allermeisten Fällen ist damit bereits der erste Schritt getan und man fühlt sich durch das psoitive Feedback sofort deutlich besser. Und die folgenden Schritte sind dann Wiederholungen und werden immer leichter.
Um dem emotionalen Essen entgegenzuwirken, hilft es letztendlich nur, die auslösenden Stressfaktoren auszuschalten. Das ist regelmäßig ein psychologosches Problem, das man nur durch eine Änderung seiner inneren Einstellung, der Vermeidung oder/und einer aktiven Auseinandersetzung mit der jeweiligen Situation lösen kann.