Risiko Magensäureblocker

Magensäureblocker werden millionenfach jeden Tag eingesetzt. Diese sogenannten Protonenpumpenhemmer, kurz PPI, helfen zwar effektiv gegen Sodbrennen, stehen aber aufgrund unerwünschter Langzeitnebenwirkungen in der Kritik.

Sie begünstigen Osteoporose, da die Kalziumaufnahme gestört wird. Zusätzlich erhöht sich bei längerer Einnahme das Risiko für Darminfektionen, da die reduzierte Magensäure nicht mehr in der Lage ist, die Krankheitserreger abzutöten. Zudem stehen Magensäureblocker im Verdacht, chronische Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen zu fördern.

Trotzdem sind diese Medikamente frei verkäuflich.

Zudem diskutiert die Fachwelt schon seit längeremr, ob diese Protonenpumpenhemmer (PPI) das Demenzrisiko steigern können. Eine neue US-amerikanische Langzeitstudie, die in der Fachzeitschrift Neurology veröffentlicht wurde, bestätigt jetzt diesen Verdacht. Die Ursache, warum PPI-Medikamente das Gehirn so beeinflussen, dass sich eine Demenzerkrankung entwickelt, ist noch Gegenstand der Forschung – klar ist aber jetzt schon, dass ab einer bestimmten Einnahmedauer sich das Demenzrisiko erhöht.

Welche Einnahmedauer ist relevant?

Das Forscherteam der University of Minnesota untersuchte die längerfristige Einnahme von PPI-Medikamenten. Dazu wertete sie Daten von über 5.700 Frauen und Männern aus, die an der ARIC-Studie („Atherosclerosis Risk in Communities“) seit Ende der 1980er Jahre teilnahmen. Das Team untersuchte dabei, wie oft und wie lange die Teilnehmer Magensäureblocker eingenommen hatten und ob ein Zusammenhang zu einer später aufgetretenen Demenz bis 2017 besteht.

Das Resultat: Wer länger als 4,4 Jahre Protonenpumpenhemmer eingenommen hat, weist ein 33 Prozent höheres Demenzrisiko auf. Insgesamt erkrankten 585 der untersuchten Personen an einer Demenz – einen Zusammenhang mit einer Einnahme von Magensäureblockern konnten die Wissenschaftler nachvollziehen. Bei einer Einnahmedauer unter 4,4, Jahren konnten die Forschenden dagegen keinen signifikanten Zusammenhang zu einer Demenzerkrankung feststellen.

Deutsche Gesellschaft für Neurologie warnt daher vor PPI-Langzeiteinnahme

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) sieht zwar weiteren Forschungsbedarf, warnt aber vor einer längerfristigen Einnahme von PPI: „Eine dauerhafte Verschreibung und die längerfristige Behandlung mit PPI ohne gesicherte Indikation sollte nicht erfolgen und die Patientinnen und Patienten sollten auf mögliche Risiken bei Langzeitgebrauch hingewiesen werden, auch in den Apotheken, da kleine PPI-Packungen frei käuflich sind“, sagt Prof. Dr. Peter Berlit, Neurologe und Generalsekretär der DGN.

Je nach Erkrankung sollten Magensäureblocker nicht länger als acht Wochen eingenommen werden. Personen, die sich die Medikamente rezeptfrei und ohne ärztliche Empfehlung aus der Apotheke besorgen, liegt die Einnahmedauer bei 14 Tagen – bei länger anhaltenden Problemen sollte dies nur nach ärztlicher Rücksprache erfolgen.

Frei verkäufliche Magensäureblockern sind  Präparate, die eine niedrige Dosierung und kleine Packungseinheiten aufweisen. Dazu gehört zum Beispiel der Wirkstoff Omeprazol, der in den Dosierungen 10 und 20 mg bei einer Packungsgröße von 14 Stück rezeptfrei ist – bei größeren Mengen und einer 40-mg-Dosis muss das Medikament ärztlich verschrieben werden. Dasselbe gilt für den Wirkstoff Pantoprazol. Weitere Wirkstoffe, die zu den Protonenpumpenhemmern zählen, sind Esomeprazol, Lansoprazol und Rabeprazol.

Faktoren, die das Leben verkürzen

Die meisten von uns wünschen sich wohl ein langes und vor allem auch gesundes Leben. Doch es gibt viele Faktoren die sich auf unsere individuelle Lebensdauer auswirken – ganz unabhängig von unserer genetischen Veranlagung.

Xuan-Mai Nguyen von der University of Illinois und ihr Team haben in einer Studie untersucht, welche Faktoren das Leben verkürzen und wie stark der Einfluss ist.

Das Ergebnis ist beachtlich: 40-jährige Männer, die bewusst auf diese Aspekte achten, leben im Schnitt 23,7 Jahre länger und Frauen 22,6 Jahre.

die wichtigsten Faktoren, die unsere Lebenserwartung beeinflussen

In der Studie wurden die Daten von 719.147 US-Veteranen zwischen 40 und 99 Jahren ausgewertet. Es wurden dabei acht Faktoren definiert, die allgemein zu einem gesunden Lebensstil gehören:

  1. körperliche Aktivität und ausreichend Bewegung

  2. gesunde und ausgewogene Ernährung

  3. nicht rauchen

  4. kein übermäßiger Alkoholkonsum

  5. keine Abhängigkeit von Opioid-Schmerzmitteln oder Drogen

  6. guter Umgang mit Stress

  7. regelmäßiger, guter Schlaf

  8. Pflege von positiven sozialen Beziehungen

Einfluss der einzelnen Faktoren

Den größten Effekt kann man natürlich erzielen, wenn man alle Faktoren berücksichtigt. Der Studie zufolge verändert sich die Lebenserwartung jedoch auch bereits dann deutlich, wenn nur auf einige der Punkte geachtet wird. Demzufolge haben die Faktoren foglenden Einfluss auf das Sterberisiko:

Erhöhung des Sterberisikos um 30 bis 45 Prozent bei:

  • geringer körperlichen Aktivität

  • einer Abhängigkeit von Opioid-Schmerzmitteln oder Drogen

  • Rauchern

Erhöhung des Sterberisikos um rund 20 Prozent bei:

  • einem übermäßigem Alkoholkonsum

  • ungesunder Ernährung

  • schlechtem und nicht ausreichendem Schlaf

  • einem schlechten Stressmanagement

Erhöhung  des Sterberisikos um fünf Prozent bei:

  • Mangel an guten sozialen Kontakten

Brennnessel – ein Superfood

Die Brennnessel (lat. Urtica dioica) wird oft als Unkraut bezeichnet, doch schon seit Jahrhunderten ist sie eine beliebte und hochgeschätzte Heilpflanze in der Naturheilkunde.

Schon Hildegard von Bingen, eine Nonne aus dem 12. Jahrhundert, schwor auf die gesundheitsfördernde Wirkung der Brennessel. 2022 wurde die Pflanze vom Naturheilverein Theophrastus: zur „Heilpflanze des Jahres“ gekürt.

Doch welche Vorteile bietet die Brennessel?

Brennnessel voll mit pflanzlichen Eiweißen

Die Brennnessel liefert reichlich Proteine. Diese werden für viele Prozesse im  Körper benötigt, zum Beispiel für den Muskel- und Knochenaufbau sowie beim Hormonhaushalt. Besonders wenn man sich vegetarisch oder gar vegan ernährt, sollte daher die Brennessel in den Speiseplan integriert werden.

In roher Form enthält die Brennessel sind etwa sieben bis neun Gramm Eiweiß. Das ist ein sehr guter Wert. Grünkohl als einer der bekanntesten vegetarischen Eiweißlieferanten, enthält im Vergleich nur ca.. 4,3 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm.

Brennnessel als Vitamin-C-Lieferant

Als Vitamin-C Lieferant ist die Brennessel kaum zu schlagen, Selbst die Zitrone sieht dagegen blas aus. Im Vergleich: 100 Gramm Brennnesseln enthalten ganze 333 Milligramm des Vitamins und damit fast sechsmal so viel wie die Zitrone.

Vitamin C ist ein Alleskönner im Körper: Es spielt nicht nur eine herausragende Rolle für ein starkes Immunsystem, sondern wirkt zudem am Aufbau der Knochen, Zähne und des Bindegewebes mit.

Brennnessel hilft bei Harnwegsinfekten

Die Brennnessel zählt zu den bewährten Hausmitteln bei Blasenentzündung. Bei entzündungsbedingten Beschwerden der unteren Harnwege helfen die harntreibenden und entwässernden Eigenschaften. Gleichzeitig wirkt die Pflanze  entzündungshemmend und schmerzlindernd. Bei Blasenentzündung hat sich vor allem Tee aus frischen oder getrockneten Brennnesselblättern bewährt.

Sogar offizielle Institutionen haben die Heilwirkung von Brennnessel bei Blasenentzündung anerkannt, zum Beispiel das Herbal Medicinal Product Committee (HMPC) der Europäischen Arzneimittelagentur und die Kommission E, – eine Sachverständigenkommission des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte.

Brennnessel hilft auch bei anderen Beschwerden

Die Blasenentzündung ist ein das bekannteste Anwendungsgebiet der Brennessel – es gibt aber noch mehr. So hilft das Heilkraut auch bei rheumatischen sowie Arthritis- und Arthrose-Beschwerden. Sie wird als Durchspülhilfe bei Nierengrieß (Harnkristalle in der Niere) angewendet und kommt zudem als Hausmittel im Rahmen einer Prostatavergrößerung zum Einsatz

Brennnessel essen – die Dosis ist wichtig

Brennnesseln haben sie jedoch  auch einen Nachteil: Brennnesseln enthalten recht viel Nitrat. In 100 Gramm der Pflanze stecken 145 Milligramm Nitrat.

Nitrate sind anorganische Stickstoffverbindungen, die Pflanzen für ihren Stoffwechsel und die Proteinproduktion benötigen.  Verschiedene Wurzel- und Blattgemüsesorten enthalten relativ viel Nitrat, so zum Beispiel die Brennnessel, aber auch Radieschen und Rucola.

Die Stickstoffverbindung ist zwar selbst ungefährlich, wird aber problematisch, wenn Nitrat zu Nitrit umgewandelt wird, zum Beispiel durch Bakterien im Mund und Darm. Denn Nitrit ist in der Lage, sich an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin zu binden und diesen dadurch in Methämoglobin zu transformieren. Das hat zur Folge, dass der Sauerstofftransport in die Körperzellen beeinträchtigt wird, da dann nicht mehr aureichend Hämoglobin vorhanden ist

Aus diesem Grund sollten vor allem Babys keine Brennnessel essen. Bei ihnen kann das entstehende Nitrit und der resultierende Sauerstoffmangel im Blut zu einer Blausucht (Zyanose) führen. Das gilt auch für kleine Kinder, besonders wenn sie eine Magen-Darm-Infektion haben. Die Bakterien sind in der Lage, aufgenommenes Nitrat in Nitrit umzuwandeln.

Bei Erwachsenen liegt die empfohlene Höchstmenge, bei 3,65 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht – wer 70 Kilogramm auf die Waage bringt, darf also etwa 255 Milligramm Nitrat aufnehmen. Daher sind 100 Gramm Brennnessel in der Regel unbedenklich. Das ist mehr als genug um ohne Bedenken, eine kleine Portion täglich zu sich zu nehmen.

 

Und wie essen?

Das einzige was dem Verzehr im Wege steht sind die Brennhärchen. Diese müssen vor dem Essen bearbeitet bzw. entfernt werden.

Das kann man erreichen, indem man mit einem Nudelholz über die Blätter rollt. Dabei brechen die Härchen, sodass sie keine Wirkung mehr haben. Weitere Möglichkeiten sind:

  • die Pflanzenteile mit einem Messer streichen (ziemlich umständlich)

  • in den Mixer geben und pürieren (am besten nur junge Blätter verwenden, da alte sehr faserig sind)

  • ins Warmwasserbad legen und anschließend auswringen 8am besten anschließend mit dem Messer klein schneiden)

Von der Brennnessel kann man alle Teiles essen. Die Blätter, Blüten und Samen bieten sich gut für Suppen und Salate an. Am besten sind natürlich die jungen Blätter. Verwendung findet die Brennessel vor allem in:

  • Tee
  • Smoothies
  • Salat
  • Suppe
  • Pesto

passende Rezepte findet man im Internet zu Hauf. Einfach inspirieren lassen.